Die Situation

 

Jeden Euro kann man nur einmal ausgeben. Was Sie jemandem bezahlen, der dafür psychologisch wirkungsvolle Spendenbriefe textet, das können Sie nicht mehr für Nothilfe, Augenoperationen oder Schulgeld in einer Entwicklungsregion einsetzen. Eine wundersame Geldvermehrung ist weder mit Aussendungen nach Einheitsmuster noch mit teurer Software zur Spenderverwaltung möglich. Diese Produkte und Aktionen bringen den Notleidenden zunächst einmal – nichts!

Aussendungen können Ihre Initiative bekannter machen. Und Verwaltungsprogramme können Ihre Arbeit effizienter machen. Genauso, wie Entenrennen Ihnen eine gute Presse bringen können.

Aber ich selbst weiß nicht, was ich einer Initiative glauben soll, die mir ein angebliches Freundschaftsbändchen aus den Anden schickt, das in Wirklichkeit aus Kinderarbeit in einer chinesischen Sonderwirtschaftszone stammt. Und ich würde nie für eine Initiative spenden, die mir vom Geld anderer Spender unverlangt Absenderetiketten drucken läßt.

Dienstleister, Planer, Texter und Graphiker, Drucker, Handelsunternehmen, Logistiker und sogar Restaurantbesitzer haben das Spendenwesen als ethisch untadeliges Geschäftsfeld entdeckt, in dem man kritische Gedanken für sich behält. Sie nutzen die Mildtätigkeit der Menschen aus, um ihre Produkte zu vermarkten. Ein großer Anteil des Spendenaufkommens bleibt in unseren eigenen Wirtschaftskreisläufen hängen und wird dort ständig hin- und hergespendet, ohne wirklich in den Zielländern anzukommen.

Damit meine ich nicht Spendenveruntreuung, die es ebenfalls gibt, sondern den grundlegenden Fehler im heutigen Spendensystem. Er hat erheblichen Anteil daran, daß sich viele Menschen von Spendenorganisationen generell abwenden.

Ich investiere ständig in eine bessere und schnellere Büroausstattung!

Ihr kleiner Beitrag zahlt sich aus. Danke!